
Dem Winter entfliehen: Sonne, Ozean, Algarve
Winter ist nicht unbedingt die schönste Jahreszeit – zumindest nicht in Deutschland. Der Spruch „früher war alles besser“ trifft immer noch zu – früher gab es tatsächlich mehr Schnee im Winter und sogar weiße Weihnachten. Heute ist es anders: In München ist der Winter oft einfach nur grau, verregnet und es gibt nicht mal genug Sonne. Offenbar macht sich der Klimawandel bemerkbar und wir sind irgendwie auf der Mittelstrecke stecken geblieben – der Winter ist nicht mehr so schön kalt und weiß wie in den Bergen, aber auch nicht so warm und sonnig wie im Süden. Die einzige Lösung, die mir dafür einfällt: wegfliegen oder wegfahren, um dem Münchner Winter zu entkommen. Nach St. Moritz, wenn man Schnee will oder in die Algarve, wenn man Sonne und Wärme sucht.
Vor allem im Januar und Februar ist es schwer, den Münchner Winter auszuhalten. Alle Feiertage sind vorbei, der ganze Trubel rund um Weihnachten und Silvester auch und da fängt die Zeitspanne an, die ich gar nicht mag. Ab Ende April wird es wieder schön in München, aber was macht man im Winter? Ich bin auch kein Freund davon, in die Tropen zu fliegen – drückende tropische Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit sind einfach nicht mein Ding. Aber die Zeit an der Atlantikküste zu verbringen, ist wirklich eine schöne Idee für diejenigen, die dem Winter entfliehen wollen. Warum das so ist, erzähle ich euch hier im Blogpost.


ALGARVE – EXKLUSIV, CHARMANT UND VOLLER HIGHLIGHTS
Seitdem ich die Algarve entdeckt habe, ist es mein Lieblingsreiseziel im Winter. Dafür gibt es viele Gründe. Der wichtigste – es ist einfach unbeschreiblich schön dort. Orange Felsformationen, der leuchtend blaue Ozean, jede Menge wunderschöne Hotels, einfache, aber unglaublich leckere Küche und natürlich so viel strahlende Sonne, wie man sich nur wünschen kann. Für mich, die im Winter extrem unter Vitamin D Mangel leidet, ist die Algarve die beste Möglichkeit, die im Winter aufgebrauchten Reserven wieder aufzufüllen. Es zeigt sich sofort auf meinem Energielevel: Eine Woche Algarve und ich fühle mich wie neu, voller Power und Tatendrang. Der Ozean selbst ist eine Energiequelle – das Rauschen der Wellen vertreibt den ganzen Alltagsstress der Großstadt: es gibt nur noch mich, die Sonne und den endlosen Atlantik.

Der zweite Grund, warum die Algarve das beste Reiseziel im Winter ist, ist das absolute High-End an Lebensqualität: Hier gibt es einige schöne und hochwertige Hotels, die im Winter kaum von Touristen besetzt sind. Meine Favoriten sind das Pine Cliffs Resort, das Tivoli Carvoeiro Algarve Resort und das Suites Alba Resort & Spa – in einem dieser drei wohne ich am allerliebsten. Die Küche in der Algarve ist das zweite große Highlight in Sachen Lebensqualität: Sie ist einfach, unglaublich frisch, gesund und bietet eine riesige Auswahl an Fisch und Garnelen, die ich liebe und dreimal am Tag essen kann. Und all das zusammen ist genau das, was ich auf jeder Reise suche und was ich an der Algarve so schätze: Es ist ein ästhetischer Genuss – die Naturkulisse ist wirklich beeindruckend, die Hotels sind schön, der Service vereint Klasse und Herzlichkeit und dazu schmeckt das Essen noch so unglaublich gut. Eine bessere Kombination für einen Urlaub kann ich mir nicht vorstellen!



Der nächste Grund, warum die Algarve so spektakulär ist, ist die Menge an dem, was man hier sehen kann. Abgesehen von der atemberaubend schönen Küste gibt es hier einige kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten. Die Küste der Algarve hat eine lange und faszinierende Geschichte, die sich über Jahrtausende erstreckt. Sie war nicht nur ein wichtiger strategischer Standort für die Seefahrt, sondern auch ein Zentrum für Handelsrouten, erobernde Armeen und kulturellen Austausch. Die Römer haben hier ihre Architektur, ihre Technik und ihren Handel gebracht. Im 8. Jahrhundert haben die Mauren die Algarve erobert und die Region mit ihrem kulturellen und architektonischen Erbe geprägt, Festungen, Paläste und Moscheen gebaut. Im 13. Jahrhundert hat die christliche Reconquista, die Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren begonnen und 1249 wurde die Region zum Teil des Königreichs Portugal. Viele berühmte Entdecker wie Vasco da Gama oder Prince Heinrich der Seefahrer haben ihre Reisen von Häfen an der Algarve-Küste begonnen. Wegen ihrer strategischen Lage war die Algarve-Küste immer wieder Ziel von Piratenangriffen und Seeschlachten.


Einer meiner Lieblingsorte hier ist Carvoeiro, ein kleiner Ort, der für Militär- und Piratenangriffe bekannt war. Die Geschichte reicht bis ins Jahr 1544 zurück – damals war Carvoeiro ein beliebter Piratenspot, weil es ruhig und abgeschieden in einer Bucht liegt. Generell war die gesamte Küste der Algarve bei Piraten sehr gefragt. Die ehemalige Festung von Cacela Velha im Osten der Algarve, nahe an Spanien, war ein Piratenstützpunkt – von dort aus war es leicht, Schiffe aus dem Mittelmeer abzufangen. Sogar heute noch gibt es Geschichten, die behaupten, dass in den Felsen immer noch versteckte Schätze der Piraten zu finden sind.



Hier gibt es die berühmten Heart Rocks am Strand Praia da Marinha – Felsen, die aus einem bestimmten Blickwinkel ein Herz formen. Jeder Strand der Algarve ist eine Sehenswürdigkeit und jede Bucht mit ihrem kristallklaren Wasser und den orangen Felsen erinnert an ein Paradies. Das Schönste an der Algarve ist, dass die Küste nicht besonders lang ist – sie erstreckt sich nur über etwa 160 km, aber alle paar hundert Meter gibt es etwas Besonderes zu sehen. Allein die Leuchttürme – ich habe auf meinem Roadtrip hier 6 Leuchttürme gezählt!

ANKOMMEN IST MEHR ALS NUR EIN REISEZIEL
Noch ein Grund, in der kalten Jahreszeit in die Algarve zu fliegen, ist die einfache Anreise. Der Flug von München nach Lissabon dauert nur drei Stunden – in dieser Zeit schaffe ich es gerade, einen Textentwurf für den nächsten Blogpost zu schreiben und schon landen wir. Meistens hole ich gleich am Flughafen ein Mietauto ab und fahre damit in die Algarve. Die Autofahrt ist wirklich angenehm – die Autobahnen sind neu, gerade, sehr komfortabel zu fahren und es gibt kaum Verkehr hier im Winter – die Straßen sind fast leer.

Meistens bleibe ich in Lissabon erst eine bis zwei Nächte, weil ich die Stadt kenne, liebe und es jedes Mal genieße, sie zu sehen. Danach fahre ich in die Algarve – die Fahrt von Lissabon nach Carvoeiro dauert weniger als drei Stunden. Klar, man könnte direkt von München nach Faro fliegen, aber ich persönlich finde es schöner, erst in Lissabon anzukommen und von dort aus weiterzufahren. Diese Zeit brauche ich, um mich zu sortieren und das Gefühl zu bekommen, in Portugal wirklich angekommen zu sein.

Und natürlich ist das absolute Highlight der Algarve Cabo de São Vicente, einer meiner absoluten Lieblingsorte. Der karge Felsen mit seinem Leuchtturm liegt am Ende einer Landspitze. Es ist der südwestlichste Punkt des europäischen Kontinents und tatsächlich der letzte Punkt Europas – auf der anderen Seite des Atlantiks liegt New York City.

Cabo de São Vicente befindet sich in Sagres, wo es seit dem 14. Jahrhundert viele Seeschlachten gab und wo Spuren einer urgeschichtlichen Bevölkerung aus der Zeit des Mesolithikums und Neolithikums zu finden sind. Ein Ort, der nach römischen Überlieferungen der Treffpunkt der Götter war. Hier spürt man wirklich etwas Mystisches und außerdem ist es eine der schönsten Locations, die ich je gesehen habe. Cabo de São Vicente ist nicht nur ein Ort, sondern ein Erlebnis – mehr darüber habe ich euch in meinem letzten Blogpost erzählt. Hier habe ich den schönsten Sonnenuntergang meines Lebens gesehen und allein dafür lohnt es sich in die Algarve zu kommen!
Habe ich euch überzeugt? Was sind eure Lieblings-Winterlocations?
MEHR PORTUGAL

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